Das Tagebuch der Jenna Blue

Klappentext

Ich denke darüber nach, meine Schwester zu töten. Ein gespanntes Nylonseil an der Treppe. Eine gelockerte Schindel. Es gibt so viele Arten, den Halt zu verlieren und gleichsam das Leben. 
Jenna und Scarlett sind Schwestern – und Feinde bis aufs Blut. Zwischen ihnen entbrennt ein Kampf um Macht und die Wahrheit. Was geschah wirklich, damals vor zehn Jahren, als ihre Mutter am helllichten Tag und ohne eine Spur verschwand? Jenna kämpft gegen das Vergessen und das Schweigen in ihrem eigenen Haus. Doch wenn sie sich selbst schon nicht trauen kann, wem dann? 

Darum geht’s!

Es ist die Geschichte dreier Schwestern, die einander die Pest an den Hals wünschen, durch familiäre Umstände aber gezwungen sind, miteinander auf engstem Raum zusammenzuleben. Ein Tagebuch, zwei neugierige Jungen und ein verhängnisvoller Sturz ins Hafenbecken lösen eine Kette von Ereignissen aus, an deren Ende nur eine Frage bleibt: Wer schreibt hier eigentlich? Scarlett? Oder Jenna?

Ich habe gefragt, worüber ich schreiben soll, und du hast gesagt, es sei vollkommen egal; ich könne alles schreiben, eine Geschichte, ein Märchen. Irgendetwas.
Aber wo fange ich an?
Bei uns? Bei Mutter?
Oder damit, dass sie ging?
Ich könnte erzählen, dass ich an guten Tagen in die Stadt fahre, das Rad am Bahnhof abstelle und ziellos durch die Straßen streife, in der stillen Hoffnung, auf sie zu treffen. In einem der Läden. Beim Bäcker, im Café oder dem Buchladen. Manchmal stehe ich minutenlang vor einem Schaufenster und warte, dass sich eine bestimmte Person umdreht, wünschend und fürchtend zugleich, dass sie es ist. Ich wüsste nicht, was ich täte, stünde sie plötzlich vor mir. Was sagt man zu jemandem, der einen verlassen hat? Sagt man Hallo? Oder schlägt man zu?

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Postkartendesign und Illustration von Katharina V. Haderer

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